Andreas Klaus

Herzlich Willkommen

Pläne zur Gebietsreform überzeugen nicht!

Die von der Landesregierung bisher vorgelegten Pläne der Gebietsreformen auf Gemeinde- und Kreisebene treffen offensichtlich nicht auf Gegenliebe in der Bevölkerung. Bis auf die wenigen Stimmen aus den eigenen Reihen, die ihre eigenen Ideen zwangsläufig hochjubeln müssen, scheinen sich kaum Bürger dafür begeistern zu können. Selbst Amtsträger aus den beteiligen Regierungsparteien wenden sich zum Teil von den abstrusen Ideen ab. Hinzu kommt, dass die Grundlage der Reform zunehmend an Glaubwürdigkeit verliert, da das prognostizierte Aussterben des ländlichen Raumes durch die aktuelle Bevölkerungsentwicklung immer mehr in Frage gestellt werden muss.

Auf Gemeindeebene gibt es für Stadtroda kaum Möglichkeiten sich weiter zu entwickeln.Für Stadtroda sehe ich nur geringen Handlungsbedarf. Die Gemeinden, für die wir bereits die Verwaltung erfüllen, wären gut bei uns aufgehoben, da sich der Verwaltungsaufwand etwas verringern würde. Die von SPD-Bürgermeister Perschke angebiederte Gemeinde Schlöben mit ihren Ortsteilen bringt auf Grund der Topographie und deren Lage keine Entwicklungsmöglichkeiten für Stadtroda. Warum zieht es Perschke nicht nach Jena? Sind es doch seine eigenen Genossen, die das Oberzentrum stärken wollen! Nachteile sehe ich auch für die Stadtrodaer Schullandschaft. Sind doch die Genossen bekannt für das Streben nach Gemeinschaftsschulen. Allerdings sieht der Schulnetzplan des Kreises dies bisher nicht vor. Und eine finanziell gebeutelte Stadt wie Stadtroda ist nicht gut beraten sich auch noch als Schulträger zu betätigen.

Das aus dem Bereich der Tälerdörfer bisher keine große Begeisterung zu einer Fusion mit Stadtroda zu vernehmen ist wundert auch nicht. Bei der aktuellen Haushaltslage ist Stadtroda auch keine hübsche Braut.

 

Bei der Kreisgebietsreform wäre die Zusammenlegung mit dem Saale-Orla-Kreis von allen bisher herumschwirrenden Varianten noch die erträglichste, da sich zwei Landkreise auf Augenhöhe begegnen könnten. Notwendig erscheint sie mir aber auch nicht. Immerhin würden unsere Bürger nicht ein weiteres Mal für eine gute Kreiswirtschaft bezahlen und anderen ihre Schulden abstottern. Ich möchte nur daran erinnern wer bei der Gebietsreform 1994  von den drei Landkreisen mit welchen Kontoständen bzw. Lasten in die Fusion ging. Vielmehr wäre eine Zusammenlegung von Jena mit dem Saale-Holzland-Kreis sinnvoll. Die vielen Zusammenarbeiten z. B. bei Sparkasse, dem ÖPNV mit der Verkehrsgesellschaft JES, Veterinäramt, Abfall, Schulen, und Wasser sind deutliche Zeichen, dass Jena allein nicht den Anspruch auf eine selbständig funktionierende kreisfreie Stadt erheben sollte bzw. diesem nicht gerecht wird. Wenn ich mich recht erinnere hat die Stadt Jena mit ihrer verschuldeten Sparkasse von der Fusion mit der Sparkasse Saale-Holzland nur profitiert. Jahrelang gingen enorme Fördersummen aus dem gemeinsamen Sparkassenverband nach Jena, sehr zum Unmut der Landkreisbürger. Nun wo die Schulden, auch mit durch die Bürger des Landkreises weg sind, braucht man uns offensichtlich nicht mehr. Als Kreisstadt dagegen wäre sie ein Leuchtturm in einem starken Landkreis. Aber offensichtlich zählen mit Hilfe von Studenten schön gerechnete Einwohnerzahlen mehr als sinnvolle Strukturen. – Sind aber nicht genau das die  Ziele der Reform???